Über redliwil

PDG Administrator RC Redliwil

32. Die Nadel

Verfasser: Alexander Hoffmann / Erich Gerber

Das Gespräch mit dem sperrigen Kunden in Vorderamlikon quälte sich dahin. Rotarier Otto Zwingli, der diesen Verkaufsabschluss dringend brauchte, resignierte. Nie wieder Vorderamlikon, dachte er. Doch eine Woche später unternahm er einen letzten Versuch. Er trug zufällig eine Jacke, an der die Rotary-Nadel im Revers steckte. Der Kunde erblickte die Nadel, holte strahlend die eigene aus dem Schreibtisch und Minuten später war der beste Abschluss des Quartals perfekt.

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31. Das Spendenfoto

Verfasser: Alexander Hoffmann /Erich Gerber

Als im Zoo von Redliwil eine fünfbeinige Yetiziege geboren wurde, war der RC Redliwil mit einer Spende zur Stelle, um die weitere Aufzucht dieser seltenen Spezies zu finanzieren. Präsident Bräker ließ sich fotografieren, wie er dem Zoodirektor einen großformatigen Scheck überreichte. Doch der Redaktor der Redliwiler Allgemeinen Zeitung (RAZ) murmelte, als ihm Bräker das Foto zur Illustration dieser grossen rotarischen Tat überbrachte: „Bitte nicht schon wieder ein Scheck, dieses Motiv ist ausgelutscht.“ Weiterlesen

30. Die Weihnachtsfeier

Verfassser: Alexander Hoffmann / Erich Gerber

Die Weihnachtsfeier des RC Redliwil begann sehr stimmungsvoll mit der Lesung von Ehrenpräsident Ernst Friedrich aus seinen Jugenderinnerungen. Er las aus dem Kapitel „weiße Weihnacht im Engadin“- leider schneite es 77 Seiten lang. Das Trio „Redliwiler Goldkehlchen“ rührte mit der Hymne „Mein Redliwil, wie lieb’ ich Dich“ die Herzen, aber überzog ebenfalls gewaltig. So konnte die Vorspeise erst gegen 22 h serviert werden, der Hauptgang kam weit nach Mitternacht und es wurde 2.15 h, als die letzten Rotarier nach Hause durften.

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29. Das Frühstücksmeeting

Verfasser: Alexander Hoffmann / Erich Gerber

Der Zustrom vieler junger Freunde führte dazu, dass im RC Redliwil manche liebge-wordene Tradition ins Wanken geriet. Vor allem die Gruppe um das neue Mitglied Georges McGander drängte auf Reformen. Er war ein smarter Unternehmensberater aus Zürich. Als erstes wurde das Mittagsmeeting ab 13 Uhr durch ein Frühstücks-meeting ersetzt. „An der Wallstreet ist Mittagessen etwas für Verlierer“, verkündete der amerikanische Berater.

Fortan traf man sich um 7 Uhr früh in der Heidilandstube, die Meetingsprache war Englisch. An den Tischen gab es Docking Stations für die Notebooks sowie Kopfhörer für die Smartphones, an den Wänden hingen große Bildschirme, auf denen man die neuesten Kurse an den Börsen in New York, Tokio, Frankfurt und Zürich verfolgen konnte.

Wer einen Vortrag gut fand, drückte bei Facebook auf die Taste „Gefällt mir“. Zur Verköstigung gab es Astronautennahrung in kleinen Riegeln, dazu Power-Biosäfte. Mc Gander brachte auch ein Laufband mit, auf dem er während des Meetings trainierte. Den Freunden sagte er: „Wir müssen fit sein, denn da draußen in der Wirtschaft wartet der Dschungel.“

Doch bald murrten die älteren Freunde. Altpräsident Prof. Dr. Dr. Kurt Wolfensberger kam mit der Regel nicht zu Recht, rotarische Freundschaften auch per Facebook zu pflegen: „Ich bin mittlerweile mit 321 jungen Ukrainerinnen befreundet, die ich gar nicht kenne.“ Und Sekretär Hans Tgetgel knurrte: “Ich bin kein Verlierer, ich schätze mein Mittagessen.“ Dr. Schnyder nahm Anstoß an der Meetingsprache und schlug vor: „Nehmen wir doch Latein oder Altgriechisch.“
Georges McGander war bestürzt: „Ich dachte, ich würde mit dem frühen Beginn gerade den Älteren einen Gefallen tun“. Tgetgel hielt entgegen: „Nein, noch leiden wir nicht unter seniler Bettflucht.“

Präsident Bräker war auf Ausgleich bedacht und führte das „Nachmeeting“ ab zehn Uhr ein. Da waren die Bildschirme abgeschaltet, Schwyzer Dütsch war als Zweitsprache geduldet. Statt der Biosäfte war auch ein Bier oder ein Glas Veltliner erlaubt.

Das Nachmeeting fand viel Zuspruch, auch einige aus der McGander- Fraktion gesellten sich gerne dazu. Und Bräker setzte noch einen drauf, indem er das „Gleit-meeting“ einführte: Von 7 Uhr bis weit nach Mittag herrschte nunmehr rotarisches Leben in der Heidilandstube.

28. Die freie Rede

Verfasser: Alexander Hoffmann / Erich Gerber

„Schweizer Chancen in Europa“ – ja, das ist ein schöner Titel für meinen nächsten Vortrag in unserem Club Redliwil, dachte sich Präsident Bräker zuhause in seinem Arbeitszimmer. Da kam sein achtjähriger Enkel Florian herein und schaute fragend auf den mit Papieren beladenen Schreibtisch:
„Was ist das?
„Das sind Unterlagen für meinen Vortrag.”
„Ach, Du gehst wieder zu den Rotierern? Wie machst Du Deinen Vortrag?“

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27. Rotarisches Wohnen

Verfasser: Alexander Hoffmann / Erich Gerber

Präsident Bräker lauschte gerade dem Vortrag „Zerbricht die Europäische Union?“, als er merkte, dass am Nebentisch in der Heidiland-Stube einige Rotarier mit vorgehaltener Hand über ein ganz anderes Thema miteinander flüsterten. Bräker spitzte die Ohren und hörte, wie Mitglied Otto Zwingli gefragt wurde: „Kann jemand, der in einem Reihenhaus wohnt, Rotarier werden?“ Weiterlesen

26. Die Besten der Besten

Verfasser: Alexander Hoffmann / Erich Gerber

Dr. Robert Gassmann, die Schweizer Großkapazität für Tieftemperaturtechnik, lief beim jüngsten Vortrag im RC Redliwil zu Hochform auf. Er sprach über den „Einsatz von Isotop 3He zur Kühlung von supraleitenden Wicklungen von Elektromagneten“. Noch lange danach saßen die Freunde im Gasthof Wohlfahrt wie schockgefroren an den Tischen. Weiterlesen

25. Susanne möchte kommen

Verfasser: Alexander Hoffmann / Erich Gerber

An der Vorstandssitzung des RC Redliwil im Gasthof Wohlfahrt präsentierte Präsident Georges Bräker einen Brief: „Ich habe hier eine interessante Anfrage einer jungen Dame aus Deutschland: Susanne Lenkgruber ist Journalistin, arbeitet im Nachbarort Züslikon und war schon bei Rotaract aktiv.“ „Und was möchte sie?“, fragte Armin Fahrni. „Hmm: sie möchte in unseren Club“. Fahrni seufzte: „immer mehr Deutsche, nimmt das nie ein Ende?“ Weiterlesen

24. Der Smoking

Verfasser: Alexander Hoffmann / Erich Gerber

Peter Grossenbacher hatte sich große Verdienste um Rotary erworben und wurde zum Paul Harris Fellow ernannt. An einem lauen Sommerabend wollte ihn Präsident Bräker mit der entsprechenden Anstecknadel ehren. Doch als er nach der Laudatio in der Heidiland-Stube auf den zu Ehrenden blickte, war er irritiert: sein Mitglied trug nur Jeans und ein Hemd mit kurzen Ärmeln. „Ich würde Dir ja gerne die Nadel anheften, weiß aber nicht, wo“, sagte der Präsident etwas irritiert. Weiterlesen

23. Angelino

Verfasser: Alexander Hoffmann / Erich Gerber

Der neue Austauschstudent, den der RC Redliwil bei sich begrüßte, hieß Angelino. Er sah doppelt so gut aus wie Brad Pitt und hatte dreimal so viel Charme wie Julio Iglesias. Der Sohn eines argentinischen Rinderbarons landete per Hubschrauber in Redliwil, der Privatchauffeur brachte seinen Aston Martin auf dem Landweg. Bei Angelinos Anblick schmolzen die Herzen der Frauen. Weiterlesen