Verfasser: Alexander Hoffmann / Erich Gerber
Das jährliche Gänse-Essen des RC Redliwil war wieder ein voller Erfolg. Erfüllt von behaglichen Gedanken, wollte Präsident Bräker das Restaurant verlassen, als ihn der Kellner am Ärmel zupfte und verlegen sagte: „Wir hätten da noch ein paar Konsu-mationen offen.“ „Oh je“ „Drei halbe Gänse, vier Flaschen Burgunder, neun Feld-schlösschen und einen Lindenblütentee.“ Bräker seufzte und zahlte. Er war allein auf weiter Flur, alle anderen Mitglieder waren schon gegangen. In der nächsten Vorstandssitzung rätselte man über die Gründe dieses rotarischen Zahlungsausfalls. Hansjakob Gafner verwies auf den Wechselkurs des Franken,
Dr. Bader meinte „Der Rotarier an sich neigt halt ein wenig zur Anarchie“. Und Sonja Naef machte ein Gerücht verantwortlich, wonach die letzte Spende für PolioPlus zum kostenlosen Genuss zweier Gänsebeine berechtige. Wie auch immer.
Vor dem nächsten traditionellen Gänse-Essen appellierte Präsdient Bräker in freund-licher Weise an alle Clubmitglieder, nachher doch bitte die persönliche Rechnung zu begleichen.
Der Abend wurde erneut zum großen Erfolg, alle amüsierten sich sehr gut. Gedankenverloren blickte der Clubpräsident dem letzten Mitglied nach, das in der Dunkelheit verschwand. Der Kellner kam und hüstelte: „Also, da wären noch sieben Gänsebeine, zwei Flaschen Burgunder und fünf Biere.“
Georges Bräker zückte ergeben die Brieftasche, war aber irritiert: „Irgendetwas fehlt.“ Der Kellner musterte erneut seinen Zettel und meinte dann:
„Richtig: ein Lindenblütentee.“